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Teil 24 Meister aller (Steuer-)Klassen - Theresas Weg zum TaxMaster

Teil 24 - "Tacheles" Heute ohne Tax-Menü, kein "easy peasy" - heute gibt es einen ungeschönten Einblick in die Gefühlswelt eines Prüflings kurz vor dem Examen. Doch obacht: "It’s always darkest before the dawn."

Hola Amigos!

Willkommen zurück zu meinem Blog und einem weiteren Einblick in die aufreibende Zeit der Vorbereitung auf den Steuerberater. Um ehrlich zu sein weiß ich nicht, ob ich im heutigen Eintrag ein strukturiertes Tax Menü zustande bekomme wie die letzten Monate – denn wie es nun einmal wenige Wochen vor dem großen Tag so ist, bin ich ein bisschen „all over the place“.

Wer es schafft, während der Freistellung nicht ein einziges Mal den Kopf zu verlieren oder darüber nachzudenken hinzuschmeißen, vor dem ziehe ich meinen Hut. Zugegeben, im letzten Jahr war es bereits viel früher soweit, dass ich mir die Haare raufend und das ein oder andere Tränchen verdrückend am Schreibtisch saß. Es ging mir verdächtig gut die letzten Wochen, aber vielleicht war das nur die Ruhe vor dem Sturm. Denn der Punkt ist gekommen, an dem ich zunehmend dünnhäutiger werde und die Frustration und gewisse Selbstzweifel proportional mit der Anzahl der Klausuren, die ich durcharbeite, steigen. Sollte es nicht andersherum sein? Sollte ich nicht sicherer werden und immer bessere Noten schreiben? Dem ist zu meiner großen Enttäuschung nicht so. Ich dachte, dass ich in Runde zwei souverän und easy peasy lemon squeezy durch die Vorbereitung marschiere und im Oktober das Ding endgültig hinter mich bringe. Zwar erlebe ich – wie in meinen vergangenen Einträgen bereits beschrieben - in diesem Jahr erfreuliche „Aha-Momente“ die mir definitiv das Gefühl geben, Stand jetzt besser vorbereitet zu sein als noch letztes Jahr Ende August. Doch das Gefühl und das Wissen, das ich vor jeder Bachelor- oder Masterklausur hatte (nämlich das Ding zu rocken - ob jetzt mit einer eins oder einer drei sei einmal dahingestellt) bleibt aus.

Ich versuche mich zu beherrschen aber erwische meinen Geist trotz alledem hin und wieder, wie er sich verselbstständigt und mir unterbewusst deutlich macht, dass das eine sehr, sehr knappe Kiste wird. Der sich ab und zu sogar fragt, ob ich einfach nicht das Zeug zum Steuerberater habe. Das ist schon ein harter Schlag für´s Ego und sollte es wirklich so kommen, dass ich ein zweites Mal durchfalle (was ich zum jetzigen Zeitpunkt ehrlich gesagt für nicht unrealistisch halte) wird die Prüfung an sich die kleinste Herausforderung gewesen sein. Mit so einer (zweiten) heftigen Niederlage muss man erst einmal umgehen können.

Doch ich will den Teufel noch nicht an die Wand malen. Es steht das letzte Wochenende vor Beginn der Klausurenkurse an, welche in meinem Fall durchgängig fünf Wochen bis kurz vor dem Examen andauern werden. Wie auch im letzten Jahr wird das eine sehr anstrengende Zeit, weswegen ich beschlossen habe, diesen Samstag und Sonntag einmal abzuschalten und die Bücher zuzulassen. So hoffe ich, dass ich mit klarem Kopf und etwas gestärkt in diese intensive Phase starten und sie auch durchhalten kann.

Um heute auch etwas Positives von mir zu geben, möchte ich anmerken, dass ich zugegebenermaßen eine spürbar bessere Basis habe, mit welcher ich kommende Woche in den Klausurenkurs gehe, als noch im letzten Jahr. Ich habe bereits viel mehr Klausuren hinter mir, habe auch kompliziertere Sachverhalte endlich durchdrungen und stolpere nicht gestresst von den Masterabschlussklausuren in den Kurs hinein. Ich habe mehr Routine und weiß, was auf mich zukommt.

Zum Ende des heutigen Blogs möchte ich noch einmal auf die Frage zurückkommen, die ich am Ende meines letzten Eintrags gestellt habe: Die Stoiker sehen jedes Hindernis und jede Hürde im Leben als Prüfung des Charakters an. Wie man auf ein einschneidendes Erlebnis oder eine herausfordernde Zeit reagiert und wie man damit umgeht ist Dreh- und Angelpunkt ihrer Denkweise. Die Kunst, auch inmitten eines Sturms völlige Ruhe zu bewahren ist das Ziel ihrer Philosophie. Ein Werkzeug dies zu erreichen, ist die eigene Situation aus einer 360° Perspektive zu betrachten. Das heißt, aus dem eigenen POV herauszutreten und in andere Blickwinkel hinein. Hätte ich diese Fähigkeit bereits gemeistert, würde ich sehen, was mir diese Zeit bringt außer einem Steuerberatertitel (oder eben keinem). Vielleicht betrifft die wahre Prüfung, die mir das Leben hier beschert, gar nicht das Steuerrecht, sondern die Fähigkeit, meine eigenen Limitationen zu akzeptieren und mit Dingen umzugehen, die ich nicht ändern kann.

Mit diesen ungeschönten Worten und in Hoffnung auf eine bessergelaunte Theresa verabschiede ich mich für heute von euch. Ende September melde ich mich wieder mit Updates aus den Klausurenkursen und wahrscheinlich voller Vorfreude auf die erste Oktoberwoche (*zwinker*). Vielleicht bekomme ich nächsten Monat auch wieder ein Menü zustande, sodass ich ein wenig aus dem Arbeitsalltag plaudern kann.

Adios und bis dann,

Eure Theresa

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