Eine Ausbildung im Steuerbereich ist sicher und spannend zugleich. Denn es wird immer Steuern geben, und Mandanten werden immer mit dem Finanzamt zu tun haben – ob analog oder digital. Zum anderen werden die Aufgaben von Steuerfachangestellten vielfältiger und Arbeitsabläufe digitaler. Erfahren Sie alles Wichtige über die Ausbildung zum Steuerfachangestellten.
- Auf einen Blick
- Warum Steuerfachangestellte werden?
- Aufgaben: Was muss man als Steuerfachangestellte tun?
- Schulische Voraussetzungen für die Ausbildung Steuerfachangestellte
- Persönliche Voraussetzung für den Beruf Steuerfachangestellte
- Wer bietet die Ausbildung an?
- Was erwartet mich in der Ausbildung?
- Umschulung zum Steuerfachangestellten
- Branchen: Wo arbeiten Steuerfachangestellte?
- Was verdient eine Steuerfachangestellte?
- Fortbildungen für Steuerfachangestellte
- Vorbereitungslehrgang auf die Steuerfachangestellten-Prüfung
Auf einen Blick
- Steuerfachangestellte unterstützen Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer bei der täglichen Beratungstätigkeit.
- Sie verdienen im Schnitt zwischen 25.000 und 36.000 Euro im Jahr.
- Sie haben zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten, etwa zum Steuerfachwirt oder Steuerberater.
- Für einen Ausbildungsplatz sollten Sie mindestens die Mittlere Reife haben.
- Ausbildungsplätze finden Sie bei Steuerberatern, Wirtschafts- und Buchprüfern.
Warum sollte ich Steuerfachangestellte werden?
Die Gründe für die Ausbildung liegen auf der Hand:
- Der Arbeitsplatz ist zukunftssicher: Steuerfachkräfte bleiben gesucht.
- Die Karriere- und Aufstiegsperspektiven sind vielfältig.
- Die Arbeit ist abwechslungsreich und anspruchsvoll.
- Die Arbeitszeiten sind geregelt und ermöglichen eine gute Work-Life-Balance.
- Die Weiterbildungsmöglichkeiten sind groß, etwa zum Bilanzbuchhalter, Steuerfachwirt oder Steuerberater.
- Flexibles Arbeiten: In so mancher Kanzlei lässt sich mobiles Arbeiten daheim und reger Mandantenkontakt verknüpfen.
Aufgaben: Was muss man als Steuerfachangestellte tun?
Steuerfachangestellte sind die rechte Hand des Steuerberaters oder Wirtschaftsprüfers: Sie unterstützen diese in ihrer täglichen Beratungstätigkeit. Je nach Verantwortung und Berufserfahrung gehören dazu folgende Aufgaben:
- Buchführung, Einkommenssteuererklärungen und Jahresabschlüsse
- Bearbeiten und Prüfen von Steuererklärungen und Steuerbescheiden
- Lohn- und Gehaltsabrechnung
- Vorbereiten und Durchführen von Mandanten-Meetings
- Auskunft erteilen und Beraten von Mandanten
- Allgemeine Büroarbeiten
- Kaufmännische und organisatorische Tätigkeiten
- Zusammenarbeit mit Versicherungsträgern und Krankenkassen
Schulische Voraussetzung für die Ausbildung Steuerfachangestellte
Eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten kann – rein rechtlich gesehen – jeder beginnen. Denn es ist keine bestimmte schulische Qualifikation vorgeschrieben. Von Vorteil ist die Mittlere Reife. Noch bessere Chancen auf einen Ausbildungsplatz haben Sie mit Abitur oder Fachabitur. Auch ein Abschluss einer Höheren Handelsschule oder Wirtschaftsschule ist hilfreich.
Persönliche Voraussetzung für den Beruf Steuerfachangestellter
Einige persönliche Voraussetzungen helfen, die Ausbildung und später den Alltag im Beruf erfolgreich zu meistern:
- Interesse und Verständnis an den Themen Steuern und Recht
- Keine Angst vor Gesetzes- und Fachtexten
- Analytisches Denkvermögen und wirtschaftliches Interesse
- Kommunikationsfreudigkeit
- Sehr gutes Ausdrucksvermögen, sowohl mündlich als auch schriftlich
Tipp: Auf diese Punkte achten Arbeitgeber bei potenziellen Auszubildenden. Weisen Sie darauf also schon in der Bewerbung hin, erhöhen Sie damit Ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz in Ihrer Wunsch-Kanzlei.
Wer bietet die Ausbildung an?
Die dreijährige Ausbildung absolvieren Sie
- in der Kanzlei eines Steuerberaters, Wirtschaftsprüfers oder Buchprüfers oder
- in einer Steuerberatungs-, Wirtschaftsprüfungs- und Buchprüfungsgesellschaft
Was erwartet mich in der Ausbildung?
Die Ausbildung ist eine duale Ausbildung:
- Sie besuchen die Berufsschule: Hier lernen Sie die theoretischen Grundlagen, die Sie für den Beruf als Steuerfachangestellter benötigen.
- Ab dem ersten Ausbildungsjahr arbeiten Sie parallel in der Kanzlei. Hier setzen Sie das Gelernte in die Praxis um und lernen den Alltag des Berufs kennen.
Wie lange dauert die Ausbildung Steuerfachangestellter?
Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre, kann aber in bestimmten Fällen auch auf zweieinhalb oder zwei Jahre verkürzt werden. Sie wird mit der Abschlussprüfung vor der regional zuständigen Steuerberaterkammer abgeschlossen. In einigen Bundesländern – etwa in Berlin – können Sie zudem in einem vierjährigen dualen Ausbildungsgang Steuerfachangestellter werden und gleichzeitig das Abitur ablegen. Länger dauert die Ausbildung, wenn sie sie in Teilzeit absolvieren.
Was sind die Ausbildungsinhalte?
Die Ausbildungsinhalte sind unterteilt in theoretische und praktische Module. Sie orientieren sich am Ausbildungsrahmenplan laut Verordnung über die Berufsausbildung zum Steuerfachangestellten. Diese Themen werden neben anderen in Ihrer Ausbildung behandelt:
- Steuerwesen
- Rechnungswesen
- Betriebswirtschaft
- Wirtschaftsrecht
Sie lernen, wie Geschäftsvorfälle gebucht werden. Sie bearbeiten und erstellen Umsatzsteuer- und Einkommensteuererklärungen und befassen sich mit Lohn- und Gehaltsabrechnungen sowie mit den Jahresabschlüssen von Unternehmen. Daneben prüfen Sie auch Steuerbescheide, die das Finanzamt verschickt.
Hier finden Sie einen detaillierten Überblick über die Inhalte und Aufgaben der Ausbildung zur Steuerfachangestellten.
Wie hoch ist die Ausbildungsvergütung?
Für die Ausbildungsvergütung gibt es keine tariflichen Vorgaben. Die zuständige Steuerberaterkammer jedes Bundeslands legt jedoch Empfehlungen fest, wieviel künftige Steuerfachangestellte in ihrer Ausbildung verdienen. Die durchschnittliche Ausbildungsvergütung beträgt rund 850 Euro pro Monat.
Wie wird geprüft?
In Ihrer Ausbildung durchlaufen Sie zwei Prüfungen: die Zwischenprüfung und die Abschlussprüfung.
- Die Zwischenprüfung findet vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres statt. Hier müssen Sie ausschließlich schriftliche, praxisbezogene Aufgaben lösen.
- Die Abschlussprüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil und wird am Ende des letzten Ausbildungsjahres abgenommen.
Umschulung zum Steuerfachangestellten
Möchten Sie Ihren Beruf oder Ihre Branche wechseln, bietet sich eine Umschulung an. Voraussetzung dafür ist meist eine abgeschlossene Berufsausbildung. Manchen Anbietern reicht es aber auch, wenn Sie sich gern mit Zahlen und Daten beschäftigen. Verfügen Sie bereits über eine abgeschlossene Berufsausbildung, können Sie die Umschulung zur Steuerfachangestellten in der Regel zu verkürzen.
Genau wie die Ausbildung findet die Umschulung parallel in Kanzlei und Berufsschule statt, also im dualen System. Auch die Umschulung können Sie in Teil- oder Vollzeit absolvieren.
Tipp: Sie können Ihre Umschulung als berufliche Weiterbildung fördern lassen, beispielsweise mit dem Bildungsgutschein. Informationen zur Förderung mit dem Bildungsgutschein finden Sie bei uns.
Branchen: Wo arbeiten Steuerfachangestellte?
Als Steuerfachangestellter arbeiten Sie
- in Kanzleien von Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern und Buchprüfern
- in Steuerberatungs-, Wirtschafts- und Buchprüfungsgesellschaften
- in Wirtschaftsunternehmen, wie den Big Four Deloitte, Ernst & Young, KPMG und PricewaterhouseCoopers
Was verdient eine Steuerfachangestellte?
Das Gehalt von Steuerfachangestellten variiert je nach Standort und Größe des Arbeitgebers. Rechnen Sie im Schnitt mit einem Gehalt zwischen 25.000 und 36.000 Euro im Jahr.
Fortbildungen für Steuerfachangestellte
Es gibt verschiedene Fortbildungswege, die Sie einschlagen können.
- Sie können sich als Fachassistent auf Lohnfragen oder Controlling spezialisieren.
- Sie können sich zum Bilanzbuchhalter fortbilden.
- Sie können ein Studium beginnen, etwa als Steuerfachwirt.
- Sie können sich zum Steuerberater ausbilden lassen.
Vorbereitungslehrgang auf die Steuerfachangestellten-Prüfung
Unser Lehrgang bereitet Sie optimal auf die Steuerfachangestellten-Prüfung vor. Sie erhalten während des Lehrgangs eine schwerpunktartige Wiederholung der wichtigsten Themengebiete, eine Hervorhebung der Systematik der einzelnen Fachgebiete, eine Wiederholung wichtiger Einzelfragen für die Prüfung sowie ein intensives Prüfungstraining. Durch das Bearbeiten von Kurzklausuren bekommen Sie im Lehrgang die notwendige Klausurtechnik vermittelt. Dadurch werden Sie optimal auf die Anforderungen der schriftlichen Prüfungen vorbereitet, um diese erfolgreich abzuschließen.