Attraktive Gehälter für Steuerberater: Was Sie verdienen können
Die Ausbildung zum Steuerberater zieht sich über Jahre, die abschließende Prüfung verlangt Ihnen alles ab. Und doch lohnt sich der Weg: Der Beruf des Steuerberaters ist zukunftssicher und lukrativ. Denn die Branche hat ein Alleinstellungsmerkmal: Expertise in Fachgebieten, mit denen sich niemand gern beschäftigt. Das macht den Steuerberater zur begehrten Arbeitskraft. Das Gehalt überzeugt schon im Einstieg, perspektivisch sind die Grenzen nach oben offen. Erfahren Sie, was Sie verdienen können und in welchen Positionen es zu Spitzengehältern gereicht.
Fakten im Überblick
- Ø Gehalt: 87.880 Euro pro Jahr (Brutto) (vgl. Gehalt.de)
- Ø Gehalt: 7.323,33 Euro pro Monat (Brutto) (vgl. Gehalt.de)
- Ø Gehalt Einstieg: 59.400 Euro pro Jahr (Brutto) (vgl. Stepstone)
- Ø Spitzengehalt 140.000 - 200.000 Euro pro Jahr (Brutto) (vgl. Gehaltsreporter.de)
Am besten verdient ein Steuerberater in Baden-Württemberg, Hessen und Hamburg bei einer großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Was verdiene ich als angestellter Steuerberater?
Ein kurzer Hinweis vorweg: Die von uns angegebenen Gehaltszahlen dienen einzig und allein zur Orientierung. Vergleichbar mit vielen anderen Branchen, bleiben auch in der Steuerberatung pauschale Aussagen zum individuellen Lohn schwer. Neben persönlicher Qualifikation und Berufserfahrung bemisst sich der Verdienst an vielen unterschiedlichen Faktoren. Dazu zählen unter anderem die Größe und Branche des Arbeitgebers, die Wahl des Arbeitsortes und das individuelle Verhandlungsgeschick.
Laut dem Portal Gehalt.de verdienen Steuerberater im Schnitt rund 87.880 Euro im Jahr (Brutto). Insgesamt liegen die Gehälter zwischen 59.400 Euro (vgl. Stepstone) und 140.000 Euro im Jahr (Brutto) (vgl. Gehaltsreporter.de). Je nach Quelle und Untersuchung unterscheiden sich die Zahlen etwas.
Das Portal Gehaltsreporter.de zeichnet u.a. folgendes Bild:
- Einstiegsgehalt: rund 55.000 Euro (Brutto)
- Mit Berufserfahrung: 80.000 bis 110.000 Euro (Brutto)
- Senior Tax Consultant: bis zu 100.000 Euro (Brutto)
- Als Partner einer großen Kanzlei: bis zu 180.000 Euro (Brutto)
- Einstieg: 66.750 Euro (Brutto)
- Durchschnittliche Berufserfahrung: 77.250 Euro (Brutto)
- Überdurchschnittlich qualifiziert: 91.500 Euro (Brutto)
- Außergewöhnlich viel Erfahrung und Expertise: 140.000 Euro (Brutto)
Welche Faktoren entscheiden über das Gehalt?
Neben der Berufserfahrung hängt das Gehalt eines angestellten Steuerberaters im Wesentlichen von folgenden Faktoren ab:
Gehälter nach Ausbildung und Abschluss
Weniger als der Abschluss an sich spielt die Zeitspanne zwischen Abschluss und Steuerberaterprüfung eine Rolle. Als Steuerfachangestellte oder in anderen kaufmännischen Berufen benötigen Sie eine zehnjährige praktische Tätigkeit. Mit einem akademischen Studienabschluss müssen Sie nur höchstens drei Jahre arbeiten, um die Prüfung abzulegen. Das heißt, sie steigen früher ein und schneller auf.
Gehälter nach Unternehmen
Große Wirtschaftsprüfungskanzleien zahlen in der Regel das beste Gehalt. In kleinen Kanzleien, die vor allem Mittelständler als Mandanten hat, verdienen Sie in der Regel weniger. Hier die Zahlen laut Gehalt.de
- bis 100 Mitarbeiter: 84.767 Euro
- bis 1.000 Mitarbeiter: 91.870 Euro
- über 1.000 Mitarbeiter: 96.933 - 105.956 Euro
Verdienstmöglichkeiten bei den „Big Four“
Bei den großen Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften sind die Verdienste noch einmal anders gelagert, da hier in der Regel Boni dazu kommen. Laut dem Gehaltsportal Glassdoor.de liegen die Gehälter in den Big Four wie folgt:
- KPMG ca. 55-95.999 Euro brutto pro Jahr plus 17.500 - 202.500 Euro Prämie
- PricewaterhouseCoopers (PwC) 75.00 Euro brutto pro Jahr plus individueller Leistungsbonus
- Ernst & Young 72.00 Euro brutto pro Jahr inklusive 10.500 Euro Prämie
- Deloitte 85.000 Euro brutto pro Jahr, inklusive durchschnittlich 20.000 Euro Zusatzvergütung
Gehälter nach Bundesland
Das Gehalt in der Steuerberatung ist außerdem abhängig vom Standort und nicht nur von Bundesland zu Bundesland verschieden. In Baden-Württemberg werden im Durchschnitt die besten Gehälter gezahlt, gefolgt von Hessen, Hamburg und Bayern. Aktuell bekommen Sie in einer größeren Stadt in Süddeutschland meist mehr Gehalt als in einem kleinen Ort in östlichen Bundesländern.
Hier die Zahlen nach Bundesland laut Gehalt.de (Stand 06/2024)
Bundesland | Gehalt |
Baden-Württemberg | 92.020 Euro |
Bayern | 89.799 Euro |
Berlin | 84.737 Euro |
Brandenburg | 77.266 Euro |
Bremen | 85.971 Euro |
Hamburg | 90.554 Euro |
Hessen | 91.394 Euro |
Mecklenburg-Vorpommern | 75.557 Euro |
Niedersachsen | 83.930 Euro |
Nordrhein-Westfalen | 88.198 Euro |
Rheinland-Pfalz | 87.011 Euro |
Saarland | 85.333 Euro |
Sachsen-Anhalt | 76.649 Euro |
Schleswig-Holstein | 83.022 Euro |
Thüringen | 77.443 Euro |
Gehälter mit Weiterbildung
Gute Verdienstmöglichkeiten haben Sie darüber hinaus mit einer speziellen Fortbildung, um Ihre Mandanten besser beraten zu können. Mögliche Zusatzqualifikationen und Spezialisierungen sind u. a. die folgenden:
- Fachberater/-in für Internationales Steuerrecht/ MBA International Taxation
- Fachberater für Unternehmensnachfolge
- Fachberater für Sanierung & Insolvenzverwaltung
- Fachberater für internationales Steuerrecht
- Fachberater für Zölle und Verbrauchsteuern
Karriereweg/ Position im Unternehmen
Als Steuerberater genießen Sie sichere Aufstiegschancen. Üblicherweise klettern Sie die Karriereleiter über folgende Positionen auf:
- Junior Tax Consultant
- Tax Consultant
- Senior Tax Consultant
- Tax Manager
- Senior Tax Manager
- Partner in einer Steuerberaterkanzlei
Spezialfall Syndikus-Steuerberater
Neben einer Einzelkanzlei oder Steuerberatungsgesellschaft können sie als Steuerberater auch direkt bei einem großen Unternehmen oder einem Verband angestellt sein. Häufig ist hier zumindest der Verdienst besser als in einer Kanzlei und bewegt sich in einer Spanne von 59.400 Euro Bruttojahresgehalt für Einsteiger bis hin zu 200.000 Euro Bruttojahresgehalt in Spitzenpositionen.
Vergleich Gehälter in ähnlichen Berufen
Der Wettbewerb um Experten im Finanz- und Rechnungswesen spitzt sich seit Jahren zu. Als Fachkraft mit Expertise in Digitalisierung und speziellen Kenntnissen können Sie sich auch in Zukunft Arbeitsplatz, Job und Arbeitgeber aussuchen. LautGehalt.de verdienen Sie im Jahr als...
Steuerfachwirt: 50.299 Euro brutto
Syndikus-Steuerberater: 87.880 Euro brutto
Steuer-Fachangestellter: 41.371 Euro brutto
Buchhalter: 47.200 Euro brutto
Verbandsprüfer: 87.880 Euro brutto
Controller: 61.791 Euro brutto
Was verdient ein Selbstständiger in der Kanzlei?
Immer noch sind knapp 70 Prozent aller Steuerberater selbstständig (vgl. Statista). Laut der STAX-Befragung der Bundessteuerberaterkammer von 2019 setzte die Einzelkanzlei im Jahr 2017 durchschnittlich 332.000 Euro um. Davon verblieb ein Überschuss von 107.000 Euro. Im historischen Blick fällt auf, dass sowohl der Umsatzwachstum als auch der Gewinn zuletzt zurückgingen.
Stabil blieb hingegen die „Haupteinnahmequelle“: Einzelkanzleien erwirtschaften einen Großteil ihres Umsatzes weiterhin mit den klassischen Aufgaben des Steuerrechts. Betriebswirtschaftliche Beratung trug nur rund sechs Prozent zum Umsatz bei. Viele ihrer Tätigkeiten müssen selbstständige Steuerberater dabei nach Gebührenordnung abrechnen. Das bedeutet wiederum, dass sie alle anderen Leistungen transparent machen sollten. So kann betriebswirtschaftliche Beratung nach Stundensatz oder pauschal mit dem Mandanten abgestimmt abgerechnet werden.
Einfluss auf den Umsatz hat Untersuchungen zufolge das Alter von Kanzlei und Inhaber sowie die Präsenz in den sozialen Medien. Je höher das Alter, desto negativer die Rendite. Je präsenter im Internet oder den sozialen Medien, desto positiver die Umsatzrentabilität.
Sollten Sie als – als Partner oder in eigener Kanzlei – freiberuflich als Steuerberater arbeiten wollen, sollten Sie diese Voraussetzungen und Faktoren beachten und genau unter die Lupe nehmen. Nur so können Sie, was das Einkommen betrifft, mit anderen StB-Gesellschaften finanziell konkurrieren.
Sie gründen eine eigene Kanzlei
- Vorteil: Sie können Ihre Kosten anfangs niedrig halten, da Sie keine großen Büroräume benötigen und sogar ohne Mitarbeiter auskommen.
- Nachteil: Ihren Mandantenstamm und damit Ihren Umsatz müssen Sie erst aufbauen
Sie übernehmen eine Kanzlei als Nachfolger
- Vorteil: In der Regel geht der Mandantenstamm auf Sie über, sodass Sie wissen, welcher Umsatz als Basis zu erwarten ist. Sie müssen nicht komplett von vorne anfangen.
- Nachteil: Auf Kanzleiräume und Mitarbeiter und damit auf den entsprechenden Kostenfaktor können Sie zunächst nur bedingt Einfluss ausüben.
Sie steigen als Partner ein oder gründen
- Vorteil: Sie teilen sich die Kosten auf und schultern auch sonst alle Lasten zu zweit. Außerdem können Sie Ihren Mandanten eine umfassende Beratung anbieten, gerade wenn Ihre Spezialgebiete sich ergänzen.
- Nachteil: Sie müssen auch Ihren Gewinn mit jemand anderem teilen und hier eine gute Lösung für die mittelfristige Zukunft finden.
Erfolgreich zur Steuerberaterprüfung - fachliche Expertise seit über 70 Jahren
Seit 1950 bilden wir Steuerberater aus. Profitieren Sie von unserem fokussierten, auf das Bestehen des Steuerberaterprüfung optimierten Ausbildungs-Konzept. Dieses stellt sicher, dass überdurchschnittlich viele Teilnehmer die Prüfung zum Steuerberater direkt im ersten Anlauf bestehen. Unser Ausbildungs-Konzept für die Steuerberaterprüfung umfasst dabei die gesamte Vorbereitung auf alle Teile des Steuerberaterexamens.